Der Kobel: Geschichte von 1907 bis 2012, zusammengestellt von Klaus Hager
Der Kobel oberhalb von Westheim ist ein eiszeitliches Relikt, zwischen den Flüssen Wertach im Osten und Schmutter im Westen gelegen. Mit seiner Höhe von 525 Meter ist er der nördlichste Ausläufer der so genannten Staudenplatte.Wie aus historischen Quellen des beginnenden 17. Jahrhunderts hervorgeht, war der Nordwesthang des Kobels bewaldet, während der östliche Teil wohl landwirtschaftlich genutzt wurde. Abgesehen von einem von Heimtpfleger Otto Schneider beschriebenen Burgstall, auf dem heutigen Grundstück Kobelstrasse 30 gelegen, der zeitlich aber nicht eindeutig eingeordnet werden kann, nimmt heimatgeschichtlich der Kobel mit der Errichtung des Nachbaues des "Heiligen Hauses von Loreto" im damals so beschriebenen "Kobelholtz" 1602 erstmals Platz. Dazu hat Prof. Walter Pötzl im Rahmen der Heimatgeschichte des Landkreises Augsburg im Jahr 2000 ein umfangreiches Werk veröffentlicht, das einen tiefen Einblick in die Historie der Kobelwallfahrt zeigt. Seit der Entdeckung einer im Zuge des Eisenbahnbaues im Jahre 1854 entdeckten nicht unbedeutenden römischen Töpferei östlich des Westheimer Friedhofes werden gelegentlich im Volksglauben verwurzelte Gedanken laut, dass auf dem Kobel ein kleiner der römischer Göttin Isis geweihter Tempel gestanden habe. In einer in lateinischer Sprache verfassten Kobelchronik vom Jahre 1737 wird gar von Mauer- und Gewölberesten einer eventuellen Burg in der Nähe der Kapelle berichtet. Bis heute fand man aber für beide Angaben keine Beweise. Mit dem Anbau der Westfassade zum 300-jährigen Jubiläum im Jahre 1902 hat die Kirche ihre heutige Gestaltung erhalten.